"Wir bringen das Labor zu den Patient*innen!"

CDG: Woran forschen Sie und Ihr Team seit dem erfolgreichen Abschluss des JR-Zentrums 2022?
Tucek: Neben weiterführender Forschung im Musiktherapie-Bereich, wo auch zwei Teammitglieder kurz vor ihrem Ph.D.-Abschluss stehen, planen wir ein neues Projekt im Bereich der Pflege: Hier geht es um die Schulung der Empathie-Fähigkeiten von Pflegepersonal und dabei besonders um inter- und intrapersonelle Synchronie, also darum, sowohl mit den Patient*innen als auch mit sich selbst im Einklang zu sein.

CDG: Wie profitierte Ihre Forschung von der Kooperation mit Unternehmenspartnern und welche Herausforderungen gab es im Zuge der Zusammenarbeit?
Tucek: Unser Anspruch war, eine „Real-World-Situation“ wie am echten Krankenbett abzubilden, um Störfaktoren zu minimieren: Wir bringen das Labor zu den Patient*innen, nicht die Patient*innen zum Labor! Die verzweigten Entscheidungsstrukturen unserer Unternehmenspartner konnten herausfordernd sein, aber nur ihre Mitwirkung machte es möglich, mit Patient*innenkontakt so nahe an der Realität zu forschen.

CDG: Was schätzen Sie besonders am Fördermodell der JR-Zentren?
Tucek: Ich finde die große wissenschaftliche Freiheit unglaublich wertvoll und bin wirklich dankbar dafür, dass man relativ lang an einem klar umrissenen Thema forschen kann. Auch finde ich es großartig, mit relativ wenig Formal- und Bürokratieaufwand doch eine nicht geringe Summe an Fördermitteln verwalten und gestalten zu können. Und ich schätze die Offenheit gegenüber weniger alltäglichen Projekten!