CD-Labor for Gentherapeutische Vektor-Entwicklung I

Gentherapeutische Methoden zur Behandlung von Krebs stehen im Mittelpunkt des Forschungsinteresses. Insbesondere werden dabei Transportsysteme für Gene, die auf Viren basieren, erforscht und weiterentwickelt.

 

Vektoren sind im biologischen Sinn „Überträger“. Besonders interessant sind Vektoren, die zur Übertragung von genetischer Information befähigt sind – Viren sind solche Vektoren. Zwar sind alle Viren in der Lage, Gene zu übertragen, doch handelt es sich dabei meistens nur um Gene, die für ihre eigene Verbreitung notwendig sind. Im Rahmen des CD-Labors wird geforscht, um auch andere Gene, mit z. B. therapeutischer Funktion, mit zu übertragen.

 

Im Speziellen soll die Fähigkeit der Viren zum Transport bestimmter Gene zur Bekämpfung von Krebszellen genutzt werden. Dafür werden Vektoren entwickelt, die bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Dazu zählt die Fähigkeit, bestimmte Tumorzellen spezifisch zu infizieren, d. h. nur dort die genetische „Transportladung“ abzuliefern und die umgebenden, gesunden Zellen nicht zu berücksichtigen. Zusätzlich ist die sogenannte Replikationsfähigkeit – also die Fähigkeit des Virus, die Wirtszelle zur Herstellung neuer Viren anzuregen – eine der untersuchten Voraussetzungen. Gerade die Replikationsfähigkeit ermöglicht eine effiziente Gentherapie mittels viraler Vektoren. Nur so ist die Bekämpfung aller Tumorzellen möglich.

 

Das Prinzip, auf dem die hier erforschte gentherapeutische Krebstherapie basiert, erfordert zudem, dass therapeutische Gene vom Virus in die Tumorzelle übertragen werden. Tatsächlich ist es also nicht die Infektion selbst, die der Tumorzelle schadet, sondern ein vom viralen Vektor eingeschleustes Gen. In der Forschung wird auf Gene fokussiert, die dazu führen, dass ein normalerweise harmloser Stoff, der oral verabreicht werden kann, zu einem Zellgift umgewandelt wird. Diese Umwandlung und damit Bekämpfung der Zelle erfolgt dank der spezifischen Infektion von Tumorzellen dann nur dort. Parallel werden aber auch Gene erforscht, die zur Herstellung tumorspezifischer Antikörper führen.

 

Als Basis der Forschung dient der Murine Leukemia Virus (MLV), der insbesondere für den Einsatz bei nicht behandelbaren Gehirntumoren weiterentwickelt wird. Der Einsatz als viraler Vektor für eine gentherapeutische Krebstherapie wird einen signifikanten Beitrag zum Kampf gegen Krebs leisten.

Christian Doppler Forschungsgesellschaft

Boltzmanngasse 20/1/3 | 1090 Wien | Tel: +43 1 5042205 | Fax: +43 1 5042205-20 | office@cdg.ac.at

© 2020 Christian Doppler Forschungsgesellschaft