13.6.2022: "Lessons Learned": Vier Fragen an Therese Niss

Nur noch 16 Tage bis zum CDG-Zukunftstalk: Höchste Zeit also, die Diskutant*innen, welche über das Thema "Covid-19 Lessons Learned: Wissenschaft, Wirtschaft, Gesellschaft und Politik in und nach der Pandemie" sprechen werden, in Interview-Form genauer vorzustellen! Heute steht uns Therese Niss Rede und Antwort.

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CDG: Was war Ihr prägendstes Erlebnis in der Pandemiesituation?
Niss: Das prägendste Erlebnis war der 20. November 2021, als meine Kinder zum ersten Mal geimpft wurden. Wir waren mitten im letzten Lockdown und die Zahlen waren extrem hoch. Die Impfung war eine echte Erleichterung, da mich die Angst vor einem schweren Krankheitsverlauf bei ihnen sowie vor Folgeschäden durch die Pandemie begleitet hat. Die Impfung war jedenfalls ein willkommener Game-Changer.

CDG: Welcher Zeitpunkt der Pandemie ist Ihnen besonders im Gedächtnis geblieben und warum?
Niss: Prägend war für mich auch der erste Lockdown. Als Abgeordnete und Unternehmerin war ich davor täglich von früh bis spät in Terminen. Im Lockdown, als viele physische Termine weggefallen sind, konnte ich endlich viel Zeit mit meiner Familie verbringen, mit ihnen mittag- und abendessen. Das war wirklich schön und hat mich auch dazu gebracht, eigene Prioritäten zu überdenken und neu zu setzen.

CDG: Gab es im Zuge der Pandemie berufliche Entscheidungssituationen, in denen Sie sich mit heutigem Wissen anders verhalten hätten als Sie es damals taten?
Niss: Nein, im Gegenteil, Corona hat mich in meiner Ansicht bestärkt, dass Forschung und Wissenschaft unsere stärksten Instrumente in Bezug auf gesellschaftliche Herausforderungen sind. Dies betrifft die Pandemie gleichermaßen wie den Klimawandel. Aus diesem Grund habe ich dann auch die MINTality Stiftung initiiert, mit der ich verstärkt Mädchen für Forschung und Technik begeistern möchte, damit sie auch eine Ausbildung in diesem Bereich absolvieren.

CDG: Welche Lehren sollte Ihrer Meinung nach die Wissenschaft in der Politikberatung aus der Pandemie ziehen und wie wird sich Ihre eigene Tätigkeit in Zukunft ändern?
Niss: Die Wissenschaft muss mehr Aufklärungsarbeit leisten. Die Wissenschaftsskepsis in Österreich ist ein Riesenproblem. Als Politik müssen wir gemeinsam mit der Wissenschaft alles unternehmen, um Forschung und wissenschaftliches Arbeiten für die Bevölkerung zugänglicher und begreifbarer zu machen und die vorhandene Skepsis abzubauen. Ich glaube, es wurde erkannt, dass Empirie und Fakten eine gute Grundlage für eine zukunftsgerichtete Politik sind.

Mag. Dr. Maria Theresia Niss, MBA ist Nationalratsabgeordnete sowie Vorstand der Mitterbauer Beteiligungs AG und sitzt im Strategischen Beirat der CDG.
Weitere Informationen zur MINTality Stiftung

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