JR-Center for Collective Action und Responsible Partnerships

Das JRZ CARe versteht Collective-Action-Initiativen als kollektive und nachhaltige Kooperationsprozesse zwischen Unternehmen und anderen Stakeholdern zur Lösung sozialer und ökologischer Probleme.

Dieses JR-Zentrum erforscht kollaborative, langfristige Kooperationen zwischen Unternehmen und anderen Stakeholdern zur Lösung sozialer und ökologischer Probleme.

Was treibt Unternehmen an, sich in Partnerschaften, Multi-Stakeholder-Initiativen oder anderen Formen der Zusammenarbeit zu engagieren? Welche Faktoren unterstützen Unternehmen bei kollaborativen Projekten? Wie muss die Zusammenarbeit gestaltet werden, um die gewünschten Ergebnisse zu erbringen? Wie kann der Erfolg von Kooperationen gemessen werden und woher beziehen sie ihre moralische Legitimität? Diese und ähnliche Fragen sind Thema des JR-Zentrums.

Die globale Gesellschaft sieht sich heute mit großen gesellschaftlichen Herausforderungen wie Ressourcenknappheit, sozialer Ungleichheit oder der Klimakrise konfrontiert. Unternehmen sind zunehmend gefordert diese Herausforderungen aktiv zu adressieren. Bisherige strategische Ansätze unternehmerischer Verantwortung, wie Corporate Social Responsibility (CSR) oder Nachhaltigkeitsmanagement, verorten Verantwortung bei einzelnen Unternehmen und sind dadurch zu wenig effektiv, um globalen gesellschaftlichen Herausforderungen wirksam zu begegnen. Sowohl die Fachliteratur als auch supranationale Organisationen wie die Vereinten Nationen oder die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung nennen Collective-Action-Initiativen als vielversprechenden Zugang zur Erreichung sozialer und ökologischer Zielsetzungen.

Collective-Action-Initiativen lassen sich grundsätzlich in Regulierungs- und Umsetzungsinitiativen unterscheiden. Regulierungsinitiativen zielen darauf ab, Regulierungslücken zu schließen – beispielsweise durch die Schaffung von Branchenkodizes, zertifizierbaren Standards oder rechtlich bindenden Vereinbarungen. Solche Initiativen gibt es bereits, z.B. im Bereich der Kleiderherstellung, der Fischerei, der Forstwirtschaft, der Finanz- und IT-Industrie, mit daraus resultierenden Verhaltenskodizes oder Zertifizierungsprogrammen. In Umsetzungsinitiativen, die häufig auch als Partnerschaften bezeichnet werden, schließen sich Unternehmen und Stakeholder zusammen, um ein meist lokal begrenztes Problem (z.B. Fachkräftemangel, Energieversorgung, Digitalisierung) gemeinsam zu lösen. Diese beiden Arten der Unternehmenskooperation werden hier beforscht.

Damit wird ein entscheidender Beitrag zur wissenschaftlichen Erforschung von Unternehmenskooperationen geliefert, zugleich ist das Zentrum ein kompetenter Ansprechpartner für Unternehmen und Stakeholder für Fragen aus der betrieblichen Praxis. Zusammen mit AnsprechpartnerInnen aus Politik, Wissenschaft, Nichtregierungsorganisationen und öffentlichen Stellen werden anwendungsorientiertes Wissen und innovative Frameworks für ManagerInnen, politische EntscheidungsträgerInnen und andere Stakeholder entwickelt.

Christian Doppler Forschungsgesellschaft

Boltzmanngasse 20/1/3 | 1090 Wien | Tel: +43 1 5042205 | Fax: +43 1 5042205-20 | office@cdg.ac.at

© 2020 Christian Doppler Forschungsgesellschaft