Dieses CD-Labor erforscht die molekularen Mechanismen, die chronisch-entzündlichen Hautkrankheiten zugrunde liegen, und wie sich diese unter spezifischen Behandlungen verändern. Damit sollen neue therapeutische Ansätze und Biomarker für das Behandlungsansprechen identifiziert werden.
Chronische Entzündungen werden von der Weltgesundheitsorganisation als eine der größten Bedrohungen für die menschliche Gesundheit eingestuft. Chronisch-entzündliche Hautkrankheiten, wie z. B. die Psoriasis (= Schuppenflechte), sind aufgrund der häufigen Stigmatisierung für eine hohe Krankheitslast verantwortlich und können weitere Organe betreffen. So kann die Psoriasis auch auf die peripheren Gelenke (Psoriasis-Arthritis) oder die Wirbelkörper (Spondilytis psoriatica) übergreifen.
Trotz großer Fortschritte bei zielgerichteten Therapieformen ist die Rolle von Schlüsselzellen kutaner Entzündungen noch nicht vollständig geklärt. Ein besseres Verständnis zellulärer und molekularer Pathomechanismen und deren Veränderung durch Behandlungen wird dazu beitragen, neue Ansätze zur dauerhaften Besserung chronischer Hautentzündungen zu finden.
Dieses CD-Labor erforscht, wie geweberesidente Gedächtnis-T-Zellen (tissue-resident memory T cells, TRM) der Haut und des subkutanen Fettgewebes bei Psoriasis, einer Modellerkrankung für chronische Entzündung, auf eine spezifische biologische Behandlung reagieren. Dazu werden zelluläre und molekulare Netzwerke in verschiedenen Gewebekompartimenten im Zeitverlauf analysiert. Zu diesen Gewebekompartimenten der Haut zählen die Epidermis, die Dermis, das subkutane Fettgewebe, und der Bereich um die Haarwurzel.
Das Projekt ist in 3 Arbeitspakete unterteilt, die das Vorhandensein, die Funktion und die molekulare Signatur pathologischer TRM bei chronischen Entzündungen in der Haut und im subkutanen Fettgewebe, ihre Zugänglichkeit für eine zielgerichtete Therapie und ihren Beitrag zur Krankheitschronizität bei Psoriasis testen.
Im ersten Arbeitspaket werden Patient*innen mit Psoriasis rekrutiert, mit einem IL-23-p19 Inhibitor behandelt und vor sowie während der Therapie sequenzielle Hautbiopsien (einschließlich subkutanes FG) entnommen. Im zweiten Arbeitspaket werden modernste systembiologische Ansätze angewendet, einschließlich Einzelzell- und räumlicher RNA-Sequenzierung, um die Entzündungssignatur und das Interaktom auf einzelne Zellen in der Epidermis, Dermis und dem subkutanen Fettgewebe abzubilden. Das dritte Arbeitspaket umfasst einen systemimmunologischen Ansatz, der durch innovative in-vitro-Assays ergänzt wird, um den genauen Beitrag von Antigen-präsentierenden Zellen, Strukturzellen und Th17-Zellen (einschließlich TRM) verschiedener Kompartimente zu Krankheitsmechanismen und ihrer Reaktion auf IL-23-p19 zu charakterisieren.
Es werden folgende konkrete Ergebnisse des Projekts angestrebt: i) Identifizierung von TRM aus dem Fettgewebe als Faktor für chronische Hautentzündungen, ii) Darstellung molekularer Ziele von pathogenen T-Zellen als neue therapeutische Ansätze und iii) Charakterisierung potenzieller molekularer Muster als Biomarker für das Ansprechen auf die Behandlung, was in zukünftigen Studien dann gezielt getestet werden kann.
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