CD-Labor für Anthropogene Ressourcen

Abbruchgebäude als Rohstofflager (
Ressourcen versus Reserven

Sekundäre Ressourcen sind Rohstoffe, die über Recycling wiedergewonnen werden können. Das Wissen über diese Rohstoffe und deren Verfügbarkeit ist aber sehr beschränkt. Wo sind sie in welchen Mengen zu finden? Wie kann man sie am wirtschaftlichsten nutzen? Methoden dazu werden hier entwickelt.

 

Angesichts zunehmender Rohstoffknappheit nimmt die Bedeutung der sekundären oder anthropogenen Ressourcen zu. Bereits heute kommen rund 30% des in Europa genutzten Kupfers aus sekundären Ressourcen, beinahe 70% der US-Nachfrage nach Eisen und Stahl werden durch Abfallrecycling gedeckt.

 

Allerdings sind die sekundären Ressourcen wesentlich schlechter erforscht als die primären: für diese gibt es eigene Wissenschaftszweige, die sich mit dem Auffinden von Lagerstätten ebenso beschäftigen wie mit der Frage unter welchen Umständen ihre Nutzung wirtschaftlich sinnvoll ist.

Nach diesem Vorbild will das Labor Methoden entwickeln, die Vorkommen sekundärer Rohstoffe zu quantifizieren, zu lokalisieren und ihre Nutzbarkeit zu evaluieren. Dadurch können sekundären Rohstoffe effizient bewirtschaftet werden.

 

Methodisch beginnt das Labor mit detaillierten Untersuchungen von Fallbeispielen:

Das Materiallager der Infrastruktur, Erforschung der Bestände an Aluminium und Kunststoffen und Metallrückgewinnung aus Rauchgasreinigungsrückständen der Müllverbrennung.

 

Ein Beispiel für die Fragestellungen: Wo ist der wirtschaftlich und ökologisch sinnvollste Punkt, verschiedene Materialien zu trennen? Aluminium etwa kann getrennt gesammelt oder aus der Schlacke von Müllverbrennungsanlagen rückgewonnen werden – was ist sinnvoller?

 

Auf Grundlage dieser Fallbeispiele wird dann eine allgemeine Methodik zur Charakterisierung und Bewertung von sekundären Rohstoffen entwickelt. Dies soll eine Bewertung analog der primären Lagerstätten ermöglichen und zu effizienten Bewirtschaftungsszenarien für Sekundärrohstoffe führen. Damit leistet das Labor einen wichtigen Beitrag zum Übergang vom bloßen Abfallmanagement hin zum Management sekundärer Ressourcen.

Kunststoffabfälle
Drehrohrofen zur Dekontamination von Asche

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