CD-Labor für Allergiediagnostik und Therapie

Es wird an hochwirksamen und nebenwirkungsarmen Diagnostikmitteln und Impfstoffen für Allergien geforscht. Die Herstellung durch gentechnische Methoden bietet umfassende Möglichkeiten, ihre Wirkung gezielt zu steuern.

 

Rekombinante Allergene sind gentechnisch hergestellte Proteine, die für die Allergietherapie und -prophylaxe eingesetzt werden können. Im Gegensatz zu natürlich gewonnenen und extrahierten Allergenen sind rekombinante Allergene frei von Verunreinigungen mit anderen Allergenen. Damit sind sie ideal geeignet für eine exakte Diagnose (Component Resolved Diagnosis) und eine zielgerichtete Therapie. Für Allergene aus der Pflanzenfamilie der Cupressaceae (Wacholder, Zeder, Zypressen u. a.) sowie für Beifuß, Ragweed und Birke wird an der Herstellung und Anwendung solcher rekombinanter Allergene geforscht.

 

Zusätzlich sollen die Möglichkeiten rekombinanter Allergene im Therapieeinsatz erweitert werden. Dazu wird ihre molekulare Struktur durch die Veränderung der relevanten Gene gezielt an therapeutische Notwendigkeiten angepasst. Für die sogenannte Spezifische Immuntherapie (SIT) werden sie so modifiziert, dass das Risiko für allergische Nebenwirkungen minimiert wird. Bei der SIT wird der Körper mit langsam steigenden Konzentrationen eines Allergens desensibilisiert, wobei der genaue Mechanismus der Desensibilisierung noch nicht bekannt ist. Vermutlich sind dabei Reaktionen von sogenannten T-Zellen wichtig. Es wird daran geforscht, die Molekülstruktur rekombinanter Allergene so anzupassen, dass die Reaktion mit T-Zellen optimiert wird, gleichzeitig aber die Reaktionen mit IgE-Antikörpern, die für die allergischen Nebenwirkungen verantwortlich sind, so gering wie möglich ausfallen. Weiters wird erforscht, wie trotz der Modifikationen die wünschenswerte Eigenschaft von Allergenen zur Bildung sogenannter IgG-Antikörper erhalten bleibt. Ein nächstes Ziel ist die Desensibilisierung durch nadel- und schmerzfreie Applikation direkt über die Haut.

 

Auch die Entwicklung einer Allergie-Schutzimpfung, basierend auf einer genetischen Vakzine, wird erforscht. Genetische Vakzine verwenden nicht rekombinante Allergene, sondern die entsprechenden Allergenkodierenden Gene (DNA).

 

Insgesamt ist es das Ziel der Forschung, neue und innovative Molekül-basierte Ansätze zu entwickeln, die für Diagnose, Therapie und Prophylaxe von allergischen Erkrankungen angewendet werden können.

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