“Different approaches to trace the source of non-metallic inclusions in steel” lautet der Titel jenes Papers von Hauptautorin Kathrin Thiele, das als Teil ihrer Dissertation im Christian Doppler Labor für Einschlussmetallurgie in der modernen Stahlherstellung entstand und nun von der AIST mit dem “Richard J. Fruehan Award for Best Paper” ausgezeichnet wurde: Besagte Association for Iron & Steel Technology, eine international renommierte Nonprofit-Organisation mit Sitz in den USA und Mitgliedern aus über 70 Ländern, vergibt diesen im Prozessmetallurgie-Bereich sehr bekannten und geschätzten Preis seit 2005 jährlich zu Ehren des großen Wissenschaftlers Richard J. Fruehan (1942-2022), der als Professor an der Carnegie Mellon University wirkte.
Das Paper, an dem neben Thiele auch Sergiu Ilie, Roman Rössler, Christoph Walkner, Thomas C. Meisel, Thomas Prohaska und Laborleiterin Susanne Michelic als Autor*innen beteiligt waren, adaptiert auf innovative Weise die in Archäologie, Geologie und Lebensmitteltechnologie gängige “Rare Earth Elements Fingerprints”-Methodik für die Metallurgie: Damit werden gleichsam “Fingerabdrücke” einerseits von auftretenden Einschlüssen und andererseits von verschiedenen, möglicherweise zu dieser Einschlussbildung beitragenden Einsatzmaterialien und Hilfsstoffen genommen und miteinander verglichen, was bei Übereinstimmung den Rückschluss auf Herkunft und Entstehung des Einschlusses erlaubt.
Im Lebensmittelbereich wird dieses Prinzip etwa verwendet um zu bestätigen dass steirisches Kürbiskernöl tatsächlich aus steirischen Kürbiskernen hergestelt wurde. Der neue Einsatzbereich erlaubt dagegen das “Tracing” (die Nachverfolgung) nichtmetallischer Einschlüsse über die verschiedenen Prozessstufen der Stahlherstellung - und zwar, anders als klassische Tracingverfahren der Metallurige, ganz ohne Beeinflussung oder Veränderung der Einschlüsse! Die dabei gewonnenen Erkenntnisse erlauben gezielte weitere Prozessoptimierung und die Untersuchung und Verbesserung des Konnex zwischen Einsatzstoffen und finaler Produktqualität: Hochinteressant für die Unternehmenspartner voestalpine Stahl Donawitz GmbH, voestalpine Stahl GmbH und voestalpine BÖHLER Edelstahl GmbH & Co KG.
Die CDG gratuliert Hauptautorin Thiele, Autorin und Laborleiterin Michelic, den anderen Autoren und allen Beteiligten an der Montanuniversität Leoben herzlich zum Erhalt des Fruehan Awards 2024: Ein großer Erfolg, der gleichzeitig einmal mehr die internationale Bedeutung österreichischer Forschung aufzeigt!
Fruehan Award für Forscher*innenteam rund um CD-Labor
11/24: Renommierter Metallurgiepreis geht an Team von Montanuniversität Leoben.
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Newsmeldung der Montanuniversität Leoben
Weitere Informationen zum Fruehan-Award (AIST)
Mehr zum prämierten Paper
CD-Labor für Einschlussmetallurgie in der modernen Stahlherstellung
Banner-Bild: © CD-Labor für Einschlussmetallurgie in der modernen Stahlherstellung
CD-Labor für Einschlussmetallurgie in der modernen Stahlherstellung
Leitung
Univ.Prof. DI Dr. Susanne Michelic
Montanuniversität Leoben
Laufzeit
01.09.2021 - 31.08.2028