Chemie soll grüner werden: Neues CD-Labor an der BOKU Wien

04.06.2023: Wann sind chemische Prozesse wirklich "grün"? Von nachwachsenden Rohstoffen auszugehen ist dafür wichtig, aber nur eines von vielen Kriterien, die berücksicht werden müssen, um das Ziel von Nachhaltigkeit zu erreichen und bloßes "Greenwashing" zu vermeiden!

Laborleiter Hubert Hettegger und sein Team des nun eröffneten Christian Doppler Labors für Cellulose Hightech-Materialien an der Universität für Bodenkultur Wien erforschen im Sinne wahrer "grüner Chemie" Eigenschaften, Charakterisierung, nachhaltige Herstellung und (Wieder-)Verarbeitung von Materialien auf Basis von Cellulose: Zahlreiche Industrien in diesem Bereich (wie Papier- und große Teile der Textilindustrie) setzen bereits auf nachwachsende Rohstoffe in Form von Biomasse, aber für einen nachhaltigen chemischen Prozess müssen auch sämtliche Prozesseigenschaften – beispielsweise Lösungsmittel, Recyclingfähigkeit und Nebenprodukte – nachhaltig sein, nicht nur die genutzten Rohstoffe.

Unterstützt von den Unternehmenspartnern Lenzing AG, Metadynea Austria GmbH, Papierfabrik Wattens GmbH & Co KG und VTL GmbH betreibt das neue CD-Labor, dessen Eröffnung stimmungsvoll von der BOKU Blaskapelle begleitet wurde, wertvolle Grundlagenforschung zu wichtigen Themen der "grünen Chemie" in diesem Kontext, von der Steigerung des allgemeinen Verständnisses der Cellulosechemie auf molekularer Ebene bis hin zur spezifischen Kombination von Cellulose und nachwachsenden Rohstoffen mit modernen, nachhaltigen Modifizierungsmethoden: So sollen Stärkungs- und Verdichtungsstrategien für cellulosebasierte Filterprodukte, Möglichkeiten für sichere und effiziente Produktion von Cellulosefasern, Bindemittel auf Basis von Cellulose und Biomasse, sowie umweltfreundliche Textilfärbung erforscht und erarbeitet werden.

Weitere Informationen zum CD-Labor

Pressemeldung der BOKU Wien

 

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