Auf Schienen besser bremsen: Neues CD-Labor an der TU Wien

05.06.2023: Geringer Rollwiderstand, kaum Energieverlust durch Reibung: Schienenfahrzeuge wie Eisenbahnwaggons sind effizient wie umweltfreundlich! Die Kehrseite der Medaille besteht dagegen in potentiell längeren Bremswegen, da ein rasches Bremsen im Gegenteil hohe Reibung erfordert: Hier kommen Laborleiter Johannes Edelmann und sein Team des CD-Labors für Verbessertes Bremsverhalten von Schienenfahrzeugen ins Spiel!

Besagtes neu eröffnetetes Christian Doppler Labor an der TU Wien erforscht nämlich, unterstützt von Unternehmenspartner Knorr-Bremse GmbH, die Bremstechnologie von Schienenfahrzeugen in Hinblick auf mögliche Verbesserungen: Untersucht werden dabei bestehende Systeme, welche entweder direkt auf das Zusammenspiel zwischen Fahrzeugrädern und Schienen einwirken, um für stärkere Reibung zu sorgen (wie Sandungssysteme, die mitgeführten Sand beim Bremsen direkt vor den Rädern auf den Schienen verstreuen) oder komplett unabhängig vom Rad-Schiene-Kontakt funktionieren, also auch dann, wenn Räder aufgrund schlechter Bedingungen rutschen sollten (wie Magnetschienenbremsen, also in Schienenfahrzeug-Fahrwerken angebrachte Metallrahmen mit Elektromagneten, welche beim Bremsen an die Schiene gezogen werden und an selbiger schleifen).

Herauszufinden, wie derartige Bremssysteme genau optimiert werden können, ist eine höchst interdisziplinäre Angelegenheit: Mechanik (zur Bewegungsbeschreibung und Reibungskräfteberechnung), Elektrodynamik (für die Analyse des elektromagnetischen Verhaltens von Magnetschienenbremsen) und Tribologie (beschäftigt sich mit Abnützung und Verschleiß gegeneinander reibender Materialien) greifen im CD-Labor ineinander, um aufschlussreiche Messungen durchzuführen sowie mathematische Modelle und komplexe Computersimulationen zu erarbeiten. Abgezielt wird auf gute Bremsleistung auch und gerade bei schwierigen Bedingungen, auf Verschleiß-Minimierung und Schonung der Infrastruktur durch bessere Bremssysteme sowie auf Gewichts-Minimierung besagter Bremssysteme, um Energie zu sparen: Alles Fortschritte, von denen Pendler*innen, Umwelt und Standort Österreich gleichermaßen profitieren werden!

Auf dem Bild von links nach rechts zu sehen: Stefan Jakubek, Leiter des Instituts für Mechanik und Mechatronik der TU Wien und CD-Senatsmitglied, Christian Bauer, Dekan der Fakultät für Maschinenwesen und Betriebswissenschaften der TU Wien, Laborleiter Johannes Edelmann, CDG-Vizepräsidentin und BMAW-Abteilungsleiterin Ulrike Unterer, Knorr-Bremse-Österreich-Geschäftsführer Jörg Branschädel, Daniel Tippelt, Beauftragter von Knorr-Bremse für das CD-Labor, sowie Volker Jörgl, Geschäftbereichsleiter und Chief Product Owner bei Knorr-Bremse.

Weitere Informationen zum CD-Labor

Pressemeldung der TU Wien

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