Was aber, wenn eben diese leicht zu messenden Größen als Ersatzgrößen fungieren könnten, um mit ihnen als Ausgangspunkt schließlich doch auf die gewünschten Qualitätsparameter schließen zu können? Genau diese Frage stellten sich Leiter Andreas Steinböck und sein Team des heute eröffneten Christian Doppler Labors für Intelligente Prozessregelung für hochwertige Stahlprodukte an der TU Wien!
Das CD-Labor (mit Unternehmenspartner voestalpine Stahl GmbH, Leitgesellschaft der voestalpine Steel Division) erforscht also, ob und wie auf Basis dieser Ersatzgrößen mittels mathematischer Modelle, Softsensoren, Sensorfusion und In-Prozess Qualitätsüberwachung eine direkte Regelung von Qualitätsparametern möglich ist, wobei nicht messbare Größen mithilfe eigens erarbeiteter modellbasierter Beobachter- und Sensorfusionskonzepte geschätzt werden: Ein Prinzip, dass auf Strangguss (Vorgang des Gießens flüssigen Stahls in wassergekühlte Profilformen) und Stahlbandveredelung (etwa Feuerverzinken) gleichermaßen angewandt werden kann, um etwa im ersteren Fall Ablagerungen und Verstopfungen im Gießkanal zu detektieren und oder im zweiteren beispielsweise die Oberflächeneigenschaften verzinkter Bänder zu regeln, und das Potential für zahlreiche qualitäts- und umwelttechnische Fortschritte in der Stahlproduktion besitzt!
Weitere Informationen zum CD-Labor für Intelligente Prozessregelung für hochwertige Stahlprodukte
26.09.2022: Neues CD-Labor stellt Hochwertigkeit von Stahlprodukten sicher
Immer höhere Qualitäts- und (gerade innerhalb Europas) Nachhaltigkeitsanforderungen gleichermaßen stellen zentrale Herausforderungen für die Stahlindustrie dar: Insbesondere, da es nach aktuellem Stand der Technik nicht möglich ist, komplexere Qualitätsparameter in diesen Zusammenhängen während der Herstellung von Stahlprodukten direkt zu messen – im Gegensatz zu einfach messbaren Größen wie Oberflächentemperatur oder Kräften.
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