"Wir haben thermischen Energiesystemen ein Gehirn gegeben"

CDG: Wir gratulieren zum erfolgreichen Abschluss des JR-Zentrums! Könnten Sie uns kurz beschreiben, woran Sie im Zentrum geforscht haben?
Preißinger: Ganz plakativ? Wir haben thermischen Energiesystemen ein Gehirn gegeben. Wir haben bisher ungenutzte Betriebsdaten unserer Unternehmenspartner mit Expert*innenwissen, physikalischen Modellen und Algorithmen des maschinellen Lernens kombiniert. Die Spitzenlast der Kühlmaschine in einer Käsefabrik konnten wir so um ca. 20 % reduzieren – ein Mehrwert für die Firma und eine spannende Publikation.

CDG: Was würden Sie als die wichtigsten Erfolge Ihres JR-Zentrums bezeichnen (etwa Publikationen, Patente oder Karrieren von Mitarbeiter*innen oder Ihnen als Zentrumsleiter)?
Preißinger: Ich bin stolz auf die vielen Karriereschritte meiner Mitarbeitenden. Bachelor- und Masterstudierende haben ihre ersten Schritte in der Wissenschaft gemacht, die Forschungsarbeiten werden in vier Dissertationen einfließen, ein Postdoc ist mittlerweile Leiter eines Forschungszentrums und FH-Professor. Die Arbeit in einem JR-Zentrum ist daher häufig ein Türöffner – in Wissenschaft und Industrie.

CDG: Was schätzen Sie besonders am Fördermodell der JR-Zentren?
Preißinger: Die 5-jährige Laufzeit! Wissenschaft braucht Planungssicherheit, Karriereentwicklung braucht Planungssicherheit, angewandte Forschung braucht Planungssicherheit. Obwohl wir wussten, dass wir dauerhaft publizieren und auch einen Mehrwert für unsere Unternehmenspartner liefern müssen, wussten wir eben auch: Wenn wir gut sind, haben wir fünf Jahre zum Erreichen unserer Ziele.