Angenehmer altern, länger gesund bleiben

Bei zellulärem Stress, etwa im Zuge einer Verletzung, verfallen betroffene Körperzellen in den Zustand der sogenannten "Seneszenz": Seneszente Zellen stellen ihre Zellteilung zugunsten anderer Maßnahmen ein, die wichtige Rollen für den Heilungsprozess spielen.

Problematisch wird es jedoch, wenn diese Seneszenz nicht nur vorübergehend bleibt, sondern, besonders im Zusammenhang mit Gewebeschäden und altersbedingten Krankheiten, permanent wird: Um in diesem Fall die Geweberegeneration wieder zu fördern, müssen seneszente Zellen identifiziert, charakterisiert und entsprechend individuell beeinflusst werden - ein sehr komplexer Vorgang, für den ein tiefes Verständnis der Seneszenzprozesse notwendig ist.

Eben zu diesem Zweck formulierte ein hochkarätiges internationales Expert*innenteam, zu dem auch Florian Gruber, Leiter des CD-Labors für Multimodales Analytisches Imaging von Alterung und Seneszenz der Haut an der Medizinischen Universität Wien zählt, die "MICSE"-Leitlinien, die nun in der renommierten Fachzeitschrift "Cell" veröffentlicht wurden: Jene Leitlinien, deren Kurzbezeichnung für "Minimal Information on Cellular Senescence Experimentation in vivo" steht, bieten ein einheitliches Set von Markern und Techniken für die Untersuchung seneszenter Zellen in ihrer natürlichen Umgebung im Gewebe und stellen so sicher, dass die in diesem wichtigen Bereich arbeitenden Forschenden alle dieselbe "Sprache" sprechen.

So wird ein wichtiger Beitrag zu einem Vorhaben geleistet, das wirklich jedem Menschen zugutekommt: Die Verlängerung der Gesundheitsspanne des Einzelnen.