CD-Labor für Microinvasive Herzchirurgie

Experimenteller Einsatz neuer Operationsinstrumente an einem humanen Präparat.

Im CD-Labor für mikroinvasive Herzchirurgie (μHC) werden neue chirurgische Verfahren entwickelt, um offene klinische Fragestellungen für PatientInnen mit Herzerkrankungen nicht nur in Österreich, sondern auf der ganzen Welt zu lösen.

 

Das Ziel ist die Entwicklung und Verbesserung neuer Instrumente und Operationstechniken für minimalinvasive herzchirurgische Eingriffe, um diese durch das erworbene Fachwissen und die entwickelten Prototypen sanfter, schneller und sicherer zu machen.

Das CD/μHC-Labor basiert auf vier wichtigen Forschungskategorien:

1) Verbesserte Herzklappenprothese und deren Implantation: Das Konzept der „WorldValve“, bei dem die neue Herzklappe während der Operation aus körpereigenem Gewebe (Perikard) konstruiert wird, ist neu und wird im Rahmen des Labors entwickelt. Um diese verbesserte Herzklappenprothese zu schaffen, wird das Perikard in einen prothetischen Klappen-Stent integriert.

2) Mikroinvasive Herzklappenreparatur: Hier werden bestehende Bildgebungsverfahren mit neuartigen Geräten kombiniert und dadurch minimalinvasive Herzklappenreparaturen am schlagenden Herzen zu ermöglichen. Damit sollen die negativen Auswirkungen eines Herzstillstands umgangen werden.

3) Mikroinvasive Bypassoperation: Die Bypassoperation ist die Therapie der Wahl zur Behandlung schwerer Erkrankungen der Koronararterien. Im Rahmen dieses CD-Labors soll eine vollständig mikroinvasive, rein arterielle Bypassoperation ermöglicht werden. Damit können hoch-invasive Operationen inklusive Sternotomie, einer vertikalen chirurgischen Teilung im Bereich des Brustbeins zur Öffnung des gesamten Brustbereichs, vermieden werden.

4) Spezifische Instrumente für kathetergestützte High-end Prozeduren: Die Komplexität interventioneller chirurgischer Verfahren steigt stetig an. Die Entwicklung neuer interventioneller Werkzeuge, wie eine sogenannte endovaskuläre Schere, ist nötig, um Herzklappenreparaturen flexibler und einfacher zu gestalten.

Das CD/μHC-Labor betreibt anwendungsorientierte Grundlagenforschung, um aktuelle Probleme bei Herzoperationen zu überwinden und langanhaltende Ergebnisse mit minimalem Trauma, geringeren Schmerzen und einer schnellen Rückkehr in das normale Leben zu erzielen.

Laborleiter Martin Andreas während der Durchführung einer minimalinvasiven Klappenoperation.

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Eröffnung am 24.04.2023: Pressemeldung der Medizinischen Universität Wien

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