3 Fragen an...CDG-Preisträger Günther Mayr

CDG: Wir gratulieren herzlich zum Erhalt des CDG-Preises 2022! Worum geht es in Ihren Forschungen ganz kurz gesagt und warum ist das JR-Zentrum der richtige Rahmen für selbige?
Mayr: Besten Dank! Der CDG Preis war eine ganz besondere Ehrung für mein Team und mich. Was machen wir eigentlich – mit Hilfe der aktiven Thermografie schauen wir unter die Oberfläche eines Bauteils mit dem Ziel, Materialdefekte und Bauteilschäden zerstörungsfrei zu detektieren. Durch die langfristige Finanzierung und die wissenschaftlichen Freiheiten konnten wir die weltweit erste thermische Tomographie entwickeln.

CDG: Was hat es mit dem mathematischen Problem des „Fredholm-Integrals der ersten Art“ auf sich und inwiefern setzen Sie sich damit in Ihrer Forschung auseinander?
Mayr: Dieses stellt ein sogenanntes schlecht gestelltes inverses Problem dar. Um aus den gemessenen Temperaturdaten die Form der Defekte im Inneren des Bauteils zu rekonstruieren, müssen mathematisch Zusatzinformationen eingebracht werden. Wir haben dabei in einer Kooperation mit Dr. Peter Burgholzer (RECENDT GmbH) die richtigen Informationen gefunden, um die Auflösung deutlich zu verbessern und die Tiefenreichweite zu verdoppeln.

CDG: Was waren Ihre größten Herausforderungen und Erfolge als Zentrumsleiter?
Mayr: Die größte Herausforderung war im organisatorischen Bereich – das schnelle Wachstum der Forschungsgruppe zu Beginn und die damit verbundenen bürokratischen Aufgaben. Die größten Erfolge waren einerseits die über 20 wissenschaftliche Publikationen in double-blind reviewed Journalen und andererseits wirtschaftlich die Luftfahrtzulassung der Methode bei unserem Kooperationspartner FACC.