CD-Labor for Personalisierte Immuntherapie

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Dieses CD-Labor erforscht das Zusammenspiel zwischen Tumoren und dem individuellen Immunsystem, um daraus ein grundlegendes Verständnis für die Weiterentwicklung von immunmodulierenden Wirkstoffen bei metastasierender Tumorerkrankung zu schaffen.

Interaktionen zwischen Tumorgewebe und dem individuellen Immunsystem eines Patienten/einer Patientin erfolgen nach einem komplexen, bisher nur unzureichend verstandenen Zusammenspiel. Das fundierte Verständnis dieses komplexen Orchesters aus aktivierenden und supprimierenden Signalen ist jedoch eine wesentliche Basis für den Einsatz und vor allem die klinische Weiterentwicklung von immunmodulierenden Therapiestrategien bei PatientInnen mit metastasierender Tumorerkrankung. Dieses CD-Labor hat daher zum Ziel, diese multimodalen, immunologischen Faktoren zu untersuchen und so die Grundlagen für die Weiterentwicklung von immunmodulierenden Therapien zu schaffen.

In einer retrospektiven Kohorte sollten Charakteristika des Tumorgewebes mittels immunhistochemischer Methoden sowie mittels Sequenzierung untersucht werden. Bei einer Untergruppe von PatientInnen sollen zudem zwei oder mehrere Tumorproben von verschiedenen Lokalisationen bzw. zu verschiedenen Zeiten im Krankheitsverlauf analysiert werden, um so die Variabilität von immunologischen Faktoren in Raum und Zeit zu verstehen. Mit Unterstützung von Machine Learning-Methoden werden die radiologischen Bilder der PatientInnen analysiert und mit den Ergebnissen der Gewebsanalysen korreliert, um ein Vorhersagemodell für das Therapieansprechen zu entwickeln.

Die in der retrospektiven Kohorte gewonnen Erkenntnisse sollen in einer prospektiven Kohorte, welche während der Laufzeit des CD-Labors akquiriert wird, validiert werden. In die prospektive Kohorte sollen PatientInnen mit anti-programmed cell death ligand 1 (PD-L1)-basierter Mono- oder Kombinationstherapie sowie PatientInnen mit anderen systemischen Therapieformen wie Chemotherapie, zielgerichteter Therapie und anderer immunmodulierender Therapie eingeschlossen werden. Alle PatientInnen werden gemäß der Empfehlung eines interdisziplinären Tumorboards nach dem derzeitigen Therapiestandard behandelt.

In einer international einzigartigen Bio-Bank werden von der prospektiven Kohorte während des Behandlungszeitraums mehrmals Tumormaterial, Blut, Stuhl, Urin sowie Speichel akquiriert und in weiterer Folge mittels eines komplexen Untersuchungspanels untersucht.

Die Korrelation von immunologischen Blutparametern (‚liquid biopsies‘) sowie dem Darm-Mikrobiom mit klinischen Charakteristika einschließlich des Überlebens, gewebebasierten Faktoren sowie bildgebenden Verfahren erlaubt die Etablierung eines multimodalen Analyseschemas in Bezug auf die individuelle Immunantwort und deren Einfluss auf die metastasierte Krebserkrankungen.

Die Erkenntnisse dieses CD-Labors werden wesentlich zum Verständnis von immunologischen Faktoren der Krebsprogression beitragen und bilden somit die Basis, um in Zukunft klinische Studien individuell auf den jeweiligen immunologischen Status eines Patienten/einer Patientin abgestimmt zu planen.

Christian Doppler Forschungsgesellschaft

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