CD-Labor for Molekulare Carzinom Chemoprävention

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Es wird an einem besseren Verständnis der Prävention von Dickdarmkrebs durch bestimmte Naturstoffe und pharmazeutische Substanzen geforscht. Dazu werden die molekularen Vorgänge dieser Substanzen auf die Krebsentstehung untersucht und neue, effektivere Substanzen entwickelt und getestet.

 

Stoffe wie Aspirin und Mesalazin sind strukturelle Varianten der Salicylsäure. Der pflanzliche Farb- und Gewürzstoff Curcumin hingegen leitet sich von der Phenolsäure ab. Allen drei Stoffen ist eines gemeinsam: Sie können nachweislich vor der Entstehung von Darmkrebs schützen. Dieser als Chemoprävention bezeichnete Prozess wird hier näher analysiert.

 

Insbesondere interessiert dabei, wie diese drei strukturell ähnlichen Substanzen unterschiedliche Prozesse der Zellteilung beeinflussen können. So wirkt Aspirin auf einen als G1-Phase bezeichneten Abschnitt im Ablauf von Zellentstehung und -teilung, während das Mesalazin auf die als S bezeichnete Phase wirkt. Beiden Phasen liegen sehr unterschiedliche molekulare Vorgänge zugrunde, die durch diese Stoffe jeweils beeinflusst werden.

 

Wie diese Beeinflussung molekularer Vorgänge erfolgt, wird im Detail erforscht. Neben Curcumin werden auch die Effekte von Thymochinon (Schwarzkümmelöl), Ginkgo, Grünem Tee, Quercetin und Luteolin getestet. Weiters wird der medikamentöse Einfluss von herkömmlichen Eisensalzen auf die Krebsentstehung in Tiermodellen untersucht und mit alternativen Eisenpräparaten verglichen.

 

Die dabei gewonnenen Erkenntnisse werden dazu beitragen, die Prävention bzw. die Entstehung von Darmkrebs auf molekularer Ebene gezielt zu beeinflussen. Genau dafür werden auch neuartige Substanzen hergestellt. Diese neuen Stoffe werden anschließend näher charakterisiert und in Tiermodellen auf ihre Effektivität und ihre Toxizität hin getestet.

 

Weiters werden für die Evaluierung dieser Präparate zur Prävention von Darmkrebs Biomarker entwickelt. Dies sind Moleküle, die sich leicht in Gewebe oder Blut nachweisen lassen und deren Vorkommen in direktem Zusammenhang mit der Entstehung von Darmkrebs steht. Dazu wird Biopsiematerial aus menschlichem Darmgewebe verwendet. Sind solche Marker gefunden und bestätigt, kann ein Test auf die Wirksamkeit neuer chemopräventiver Substanzen beim Menschen einfacher als bisher durchgeführt werden.

 

Insgesamt trägt die Forschungsarbeit zu besserem Verständnis und umfassenderem Nutzen der Chemoprävention von Darmkrebs bei.

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