CD-Labor for Komplementforschung

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Das CD-Labor erforscht die Eigenschaften von C4d, einem Protein des angeborenen Immunsystems. Ziel ist eine Machbarkeitsstudie zur Verwendung von C4d-Rezeptoragonisten als mögliche Therapie von durch eine überschießende Immunantwort geprägten Krankheiten.

Das Komplementsystem spielt als Teil der angeborenen Immunität eine wichtige Rolle bei der Bekämpfung von Krankheitserregern, indem es Antikörper und Phagozyten dabei unterschützt, Pathogene zu eliminieren. Darüber hinaus hat das Komplementsystem eine entscheidende Funktion in der Entfernung von Immunkomplexen und apoptotischem Material und trägt somit zur Aufrechterhaltung der Immunhomöostase bei.

Die Aktivierung und Regulierung des Komplementsystems führt zur Bildung von Komplementfragmenten, wie dem Protein C4d. In Vorarbeiten konnte gezeigt werden, dass inhibitorische Oberflächenmoleküle, die auf Monozyten, Makrophagen und dendritischen Zellen vorkommen, als spezifische zelluläre Rezeptoren für C4d fungieren.

Defekte im Komplementsystem sind mit Autoimmunerkrankungen wie systemischem Lupus erythematodes assoziiert und der Nachweis von C4d gilt als Marker für Antikörper-vermittelte Abstoßungsreaktionen bei Spendernieren. Die Mechanismen, welche im Rahmen der Komplementaktivierung zur Aufrechterhaltung der Immuntoleranz beitragen, sind allerdings nur unzulänglich untersucht. Die spezifische Interaktion von C4d mit inhibitorischen Rezeptoren könnte ein neues Paradigma für die Aufrechterhaltung der Toleranz gegen körpereigene, also ungefährliche Strukturen darstellen.

In diesem Projekt sollen die Mechanismen, die den immunmodulatorischen Eigenschaften des C4d-Moleküls zugrunde liegen, im Detail untersucht werden. Darüber hinaus sollen auf C4d-basierende Rezeptorantagonisten als mögliche Therapeutika für Krankheiten, die mit fehlgeleiteten Immunreaktionen assoziiert sind, entwickelt und im Tiermodell getestet werden.

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